Aufgrund der geografischen Lage der Opalküste "Côte d’Opale" werden die wichtigsten Häfen dieses Küstengebietes von den britischen Truppen ab August 1914 als Landungsstellen in Frankreich verwendet. Am 12. August betritt General French, Befehlshaber der British Expeditionary Force, gefolgt von einem Teil seiner Truppen über die Quais in Boulogne-sur-Mer den französischen Boden. Zwischen November 1916 und Juni 1917 ermöglichen die Häfen von Boulogne-sur-Mer, Calais und Dünkirchen die Beförderung von etwa 43% aller britischen Seeimporte nach Frankreich (wobei der Hafen von Dünkirchen aufgrund der unmittelbaren Nähe der Front hierbei seltener verwendet wird).

Neben den ersten Einrichtungen im Küstengebiet breiten sich die britischen Truppen nach und nach auf das gesamte Departement aus. Das Gebiet wird zunächst von Lagern, gefolgt von Lagerstätten und Krankenhäusern besiedelt, wobei diese Einrichtungen vom Küstengebiet bis zum Hinterland der Front riesige Logistikzonen bilden, die für die Durchführung der militärischen Operationen unabdinglich sind. In Wimereux oder Etaples werden in den Krankenhäusern tausende britische Verletzte versorgt, die täglich von den Schlachtfeldern in Flandern und der Provinz Artois zu diesen Krankenhäusern transportiert werden. Desweiteren werden riesige Munitionslager in der Nähe von Saint-Omer, in Zutkerque oder auch in Audruicq eingerichtet. Im gleichen Sektor entstehen Trainings- und Schulungslager. Beispiele: In Wizernes (Ecole des gaz) oder in Wisques (Machine gun school). Durch die Verwendung von spezifischen Waffen werden auch spezielle Schulungsstätten erforderlich. Innerhalb kürzester Zeit wird das gesamte Departement von Schießfeldern übersät. Ab 1917 entstehen verschiedene Truppenübungsplätze für Panzerwagen in der Nähe von Arras (Erin) oder auch Montreuil-sur-Mer (Merlimont).

Das Gebiet des Departements "Pas-de-Calais" bildet gleichermaßen den Schauplatz besonders erbitterter Kämpfe. Im Jahre 1914 werden die indischen Truppen in Festubert (23. und 24. November) und danach in Givenchy-lès-La-Bassée (20. und 21. Dezember) eingesetzt. Während der ersten Wochen des Jahres 1915 bildet die Schlacht von Neuve-Chapelle (10. März bis 22. April) einen der ersten, größeren Angriffe der britischen Truppen im Departement "Pas-de-Calais". Zu dieser Zeit kämpfen die Franzosen in der Provinz von Artois. Lediglich ein kleiner Sektor im Westen von La Bassée wird von den Briten gehalten. Während der Schlacht von Loos-en-Gohelle (25. September - 18. Oktober 1915) starten die Briten ihren ersten Gasangriff.

Im Jahre 1916 übernehmen die britischen Truppen die Verantwortung für die gesamte erste Frontlinie, die von Ypres bis zur Somme verläuft. Die 1916 stattfindenen Operationen konzentrieren sich hauptsächlich auf dieses Gebiet. Die größeren Angriffe werden im Departement "Pas-de-Calais" am 9. April 1917 mit der Schlacht von Arras wieder aufgenommen. Bei dieser Schlacht kommen die Kanadier in Monchy-le-Preux und in Vimy zum Einsatz. Die Australier hingegen stoßen in Bullecourt auf den heftigen Widerstand der deutschen Truppen.

Die deutsche Offensive im Frühjahr 1918 zwingt die Alliierten Truppen dazu, an mehreren Orten im Departement "Pas-de-Calais" den Rückzug anzutreten: in Neuve-Chapelle für die Portugiesen, in der Gegend von Bapaume für die Briten. Die im Sommer 1918 geplante Gegenoffensive der Alliierten kehrt das Kräftegleichgewicht um. Das Departement "Pas-de-Calais" wird in der zweiten Oktoberhälfte nach dem Rückzug der deutschen Truppen aus dem Kohlenbecken vollständig befreit.

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