Die Evakuierten aus den Kampfgebieten

Die Armeen betrachten spontane Bewegungen von Zivilisten als Bedrohung: verstopfte Straßen, Demoralisierung der Truppen…

Während des Krieges werden Evakuierungsbefehle erlassen, um die Bevölkerung in Sicherheit zu bringen, um über mehr Kampfraum zu verfügen oder auch um Spione fernzuhalten.

Weil der Krieg länger dauert, nimmt die Zahl der Evakuierungen beträchtlich zu. Es wird vor allem befürchtet, dass Zivilisten vom Feind eingesetzt werden könnten:

- Im März 1917 zieht sich das deutsche Heer auf die Hindenburglinie zurück. Es evakuiert einen Teil der Bevölkerung, wie zum Beispiel die 45 000 Einwohner von Saint-Quentin. Innerhalb von 14 Tagen werden sie mit zwei Zügen täglich abtransportiert. Im Mai befinden sich mehr als 100 000 Evakuierte aus Frankreich in Belgien (Hennegau).

- Von März bis August 1918, nach der deutschen Offensive, werden mehr als 200 000 Zivilisten von der französischen Armee vertrieben.

- 135 000 Personen werden nach der am 18. Juli 1918 begonnenen 2. Marne-Schlacht beim Rückzug des deutschen Heeres vertrieben. Zusätzlich zu den Massenevakuierungen entfernen die alliierten Armeen sogenannte „Unerwünschte“, die sich in Frontnähe aufhalten: Prostituierte, Verdächtige werden in Durchgangslager gebracht, von wo aus sie dann entweder in Internierungslager oder in entfernte Gemeinden abgeschoben werden.

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