Eine immer seltener werdende und vorsichtigere Unterstützung

Da sich der Krieg hinzieht, wird man den Flüchtlingen, „diesen Ausländern“ gegenüber immer misstrauischer. Man erkennt sie an ihrem Akzent und setzt sie mit dem Feind oder mit denen, die sich mit ihm eingelassen haben, gleich. Sie werden als “Boches du Nord“ beschimpft und haben oft Schwierigkeiten, Arbeit oder Unterkunft zu finden. Manche Gemeinden, sowohl in den besetzten Departements als auch im übrigen Frankreich und in Belgien, weigern sich sogar, den Flüchtlingen Hilfe zu leisten. Der Flüchtling, insbesondere der wohlhabende, wird oft als Verräter und Feigling betrachtet. Nur den Schwächsten, den Greisen, Frauen und Kindern wird das Recht auf Flucht zugestanden. Sie werden als eigentliche Opfer der Kriegsgräuel betrachtet und deshalb auch von der Presse am häufigsten erwähnt. Vor allem für sie sind die Wohltätigkeitsvereine da. Die Kinder werden oft vom Roten Kreuz betreut, aber auch von Vereinen innerhalb von Schulkolonien in Frankreich oder im Ausland (Tunesien). Französische oder belgische Grundschullehrer und das amerikanische Rote Kreuz geben sich viel Mühe, um bei den Kindern Vaterlandsliebe und Gesundheit zu erhalten. Um gegen das Vorurteil zu kämpfen, dass Flüchtlinge faul seien, werden manche Kinder tatsächlich zu Fronarbeit gezwungen.

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  • Faivre Abel (1853-1945), Über den Ruinen, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, Lithographie, Koll. Historial de la Grande Guerre, Péronne © Y. Medmoun

    Diese Lithographie ist für die Darstellung eines speziellen Programms für die Flüchtlinge aus dem Departement "Somme" in der "Opéra Comiquee verwendet worden.

  • Im Land der wohltuenden Neutralität. Die Schweizerische Eidgenossenschaft und ihre Wohltätigkeitaktionen, Fotografien, Auszug aus "Panorama de la guerre", Band 5, 1914, "Caverne du Dragon-Musée du Chemin des Dames", Aisne

    Die Rolle, die von der Schweiz, einem während des Ersten Weltkrieges neutralen Staat, ist von großer Wichtigkeit. Insbesondere wurden die Rapatriierten dort einige Stunden lang vor ihrer Rückkehr nach Frankreich aufgenommen.

Au-dessus des ruinesAu pays de la neutralité bienfaisante