Mobilisierung

August 1914: innerhalb weniger Wochen wird ganz Europa mit in diesen Krieg miteinbezogen. Seit Menschengedenken hatte der alte Kontinent innerhalb von so kurzer Zeit sowie simultan stattfindend noch keine Mobilisierung einer derart großen Anzahl an Kämpfern erlebt. Serbien (25. Juli), Russland (30. Juli), Österreich-Ungarn (in der Nacht vom 30. auf den 31. Juli), Belgien (31. Juli), Deutschland (1. August) und Frankreich (1. August) haben auf die Generalmobilmachung zurückgegriffen. Diese beruht auf dem Pflichtwehrdienst. Plakate erweisen sich hierbei folglich als effizientestes Mittel für die Bekanntmachung dieser Information. Beispielsweise umfass die französische Arme 1914 etwa 800.000 Soldaten. Nach der Mobilisierung beträgt diese Zahl 3.580.000 Soldaten.

In Großbritannien gibt es keinen Wehrdienst, dennoch verfügt dieses Land über eine Berufsarmee, deren Ränge mit mehreren einhundert tausend Freiwilligen komplettiert werden. Folglich entscheidet sich Großbritannien am 4. August 1914 dazu, in den Krieg einzutreten und sendet einen Expeditionskorps nach Frankreich aus. Diese Armee verfügt zu diesem Zeitpunkt über lediglich etwa 100.000 Soldaten. Bei Kriegsende zählt die britische Armee gut 4 Millionen Kämpfer. Im Jahre 1914 gibt es den Pflichtwehrdienst in Belgien erst seit etwa zwölf Monaten. Folglich können nur wenige Soldaten mobilisiert werden, wodurch sich die Tatsache, dass sich mehrere tausende Freiwillige in den Einzugsbüros gemeldet haben, erklärt.

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  • Plakat "Step into your place", 1915, Plakat, In Flanders Fields Museum, Ypres

    Für die Mobilisierung von Freiwilligen startet Großbritannien eine groß angelegte Plakatkampagne. Die Freiwilligen präsentieren sich zu Hunderten an den Türen der Einzugsbüros und bilden lange Warteschlangen.

  • Befehl zur Generalmobilmachung, August 1914, Plakat, Koll. Departement-Archiv "Archives départementales du Nord Lille France"

    In Frankreich werden die "Franzosen, die der Wehrpflicht unterliegen" über Plakate darüber informiert, dass die Mobilmachung am 2. August 1914 um 0.00 Uhr in Kraft tritt. Die jungen Männer zwischen 24 und 48 Jahren, die ihren Wehrdienst leisten, und die Reservisten sind, ausgenommen von den Eisenbahnarbeitern und einem Teil der Grubenarbeiter, hiervon betroffen.

  • Lille, Rue Faidherbe, der erste Tag der Mobilisierung, 2. August 1914, gedruckte Fotografie, Koll. Departement-Archiv "Archives départementales du Nord Lille France" – (côte 30 Fi 14-18/8)

    Die Generalmobilmachung beginnt am 2. August 1914 und endet am 18. August. Alle Männer im Alter zwischen 24 und 48 Jahren werden in die Landtruppen und die Kriegsflotte aufgenommen.

Step into your place. Plakat mit Langleinen von FreiwilligenBefehl zur GeneralmobilmachungLille (Nord) – Côté gauche de la rue Faidherbe prise de la gare