Marschieren

Während des Ersten Weltkrieges werden die Soldaten oftmals per Zug zu ihren Positionen befördert. Dennoch bildet der Marsch eines der wesentlichen Fortbewegungsmittel. Nicht selten legen die Soldaten täglich mehr als zehn Kilometer lange Entfernungen zu Fuß zurück und tragen hierbei ihre Rucksäcke, die teilweise bis zu 25 kg schwer sind. Bei einem Sektorwechsel der Truppen bilden diese kilometerlange Marschlinien und erreichen ihr Ziel je nach Entfernung in mehreren Etappen nach zwei- oder dreitägigen Märschen.

Für bestimmte Soldaten bildet der Marsch allerdings nicht das einzige, verfügbare Fortbewegungsmittel. Folglich trifft man zu Kriegsbeginn noch auf eine große Anzahl an Reiterheeren. Dennoch verlieren diese bei diesem "neuartigen" Krieg an Wichtigkeit, da diese Pferde in einem immer größer werdenden Maße als Kommunikations- oder Logistikmittel (wie zum Beispiel zum Transport von Material oder Lebensmitteln) eingesetzt werden.

Schließlich bewegen sich auch andere Soldaten, die sogenannten Fahrradjäger, mit einem Fahrrad fort. Hierdurch können sie zwischen 60 und 100 km pro Tag hinter sich legen. Das Fahrrad "Bicyclette Gérard" wird vor allem von den französischen Truppen eingesetzt. Dieses vom Hauptmann Gérard im Jahre 1893 erfundene Fahrrad weist die Besonderheit auf, dass es zusammengeklappt und von seinem Besitzer auf dem Rücken getragen werden kann.

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  • Infanteristen auf dem Weg zu den Linien, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, Fotografie, © Cassel, Museum "Musée départemental de Flandre"

  • "Fahrrad" Gérard, Fotografie, veröffentlicht in "Die Geschichte der terrestrische Lokomotion. Natürliche Verkehrsmittel. Das Gespann, das Fahrzeug, das Radfahren. Das mechanische Verkehrsmittel. L’automobile", 1936, Departement-Archiv "Archives départementales des Yvelines", Saint-Quentin-en-Yvelines

    Dieses im Jahre 1893 von Hauptmann Gérard erfundene Fahrrad weist die Besonderheit auf, dass es Reifen gegen Reifen innerhalb von 35 Sekunden zusammengeklappt und auf dem Rücken getragen werden kann. Es wiegt 11 Kilogramm und wird mit 1.000 Exemplaren im August 1914 hergestellt.

  • Die Schlacht in der Picardie. Fahrradfahrer und Reiter warten auf ihre Befehle, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, Fotografie, Koll. Historial de la Grande Guerre, Péronne

    Die mit Fahrrädern ausgestatteten Soldaten, die auch als Fahrradjäger bezeichnet werden, können pro Tag Entfernungen zwischen 60 und 100 km zurücklegen.

Infanteristen auf dem Weg zu den Linien"Fahrrad" GérardFrance – Bataille de Picardie. Cyclistes et cavaliers attendant des ordres.