In der Luft

Vor Kriegsbeginn befindet sich die militärische Luftfahrt lediglich in ihren Anfängen. Zwischen 1914 und 1916 zeichnet sie sich vor allem durch Luftduelle zwischen den "Assen" oder auch mit Pistolen oder Karabinern aus. Desweiteren ist die Luftfahrt für Erkundungsaufträge über Luftaufnahmen oder auch für Belästigungsaufträge der feindlichen Truppen durch den Abwurf von explosiven Pfeilen zuständig. Ab 1916 ermöglichen verschiedene Innovationen einen wesentlichen Fortschritt in der Luftfahrt: Erhöhung der Geschwindigkeit, der Beweglichkeit und der Kapazität für schnellere Anstiege, robustere Apparate. Die Synchronisierung der Maschinengewehre mit Propeller im gleichen Jahr erweist sich für die Entwicklung der Luftfahrt ebenfalls als sehr wichtig. Bei Kriegsende verfügen die Alliierten über eine absolute Überlegenheit: Die Flugzeuge werden bei den Luftkämpfen, strategischen Bombardierungen oder auch weiträumigen Unterstützungsoperationen bei Angriffen auf dem Boden massiv eingesetzt.

Die lenkbaren Luftschiffe werden auch von den Alliierten eingesetzt, wobei dies insbesondere bei Beobachtungs- und Erkennungsmissionen geschieht. Die deutschen Truppen wiederum verfügen über ihre bekannten Zeppeline. Diese werden u. a. für die verschiedenen Bombardierungen von London eingesetzt.

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  • Luftaufnahme, 1914-1918, Fotografie, © Cassel, Museum "Musée départemental de Flandre"

    Die Luftaufnahme ermöglicht es, neue Angriffe in genauer Kenntnis der feindlichen Stellungen zu planen. Deshalb werden verschiedene Tarntechniken zur Verschleiern dieser Informationen entwickelt. Künstler, wie zum Beispiel Fernand Léger (1881-1955) oder Georges Braque (1882-1963), werden für die Schaffung von Täuschzielen rekrutiert.

  • Französische Soldaten in der Nähe eines französischen Flugzeuges, dessen Spitze auf dem Boden aufgeschlagen ist, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, mit Silber beschichtete Fotografie auf Papier, Koll. Historial de la Grande Guerre, Péronne

    Während des Ersten Weltkrieges werden die Luftfahrzeugführer epischen Luftkämpfen ausgesetzt. Sobald sie mehr als 5 Siege errungen haben, gelten sie als "As", wie zum Beispiel der Deutsche Manfred Von Richthofen (1892-1918), der berühmte Rote Baron, oder der Franzose René Fonck (1894-1953).

  • Ballonflieger im Korb eines Ballons, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, mit Silber beschichtete Fotografie auf Papier, Koll. Historial de la Grande Guerre, Péronne

    Der Begriff "Ballonflieger" bezeichnet den Piloten und die Besatzung lenkbarer, militärischer Luftschiffe. Diese Luftschiffe werden tatsächlich parallel zur Luftfahrt weiterhin für die Lufterkennung, genauso wie mit Fotoapparaten ausgestattete Drachen, eingesetzt. 

LuftaufnahmeFranzösische Soldaten in der Nähe eines französischen Flugzeuges, dessen Spitze auf dem Boden aufgeschlagen istBallonflieger im Korb eines Ballons