Behandlung der Verletzten

Während des Krieges müssen täglich mehrere tausend verletzte Soldaten von den Schlachtfeldern evakuiert werden. Eine Behandlungskette wird eingerichtet. Bei dem ersten Glied dieser Kette handelt es sich um die Sammelstation "Poste de secours divisionnaire", die sich innerhalb der Kampfzone befindet. Der verletzte Soldat begibt sich dort alleine hin, wenn dies möglich ist, oder wird von seinen Kameraden oder auf speziellen Karren für Krankentragen dorthin transportiert. Die Verletzten werden danach je nach Schweregrad der Verletzung sortiert und in speziellen LKWs zusammengeführt. Zur Schmerzlinderung werden den Verletzten Morphium- und Kampferölinjektionen verabreicht.

Danach werden sie in der Regel in LKWs zum Etappenhospital "Hôpital d’orientation des étapes (HOE)" für die französischen Truppen oder zur "Casualty Clearing Station" für die britischen Truppen transportiert. Diese befinden sich in der Evakuierungszone in etwa 15 oder 20 km Entfernung von der Front. Hier werden die Soldaten versorgt oder operiert.

Bei der letzten Etappe handelt es sich um das im Hinterland eingerichtete Genesungszentrum. Ab 1914 werden auf Initiative der Kirche und karitativer Einrichtungen, wie zum Beispiel dem Roten Kreuz (Croix Rouge), hin Hospitäler eingerichtet. Sie lassen sich in verschiedensten Räumlichkeiten nieder: Kindergärten, Schulen und Gymnasien, Klostern, Kirchen, Schlössern, Hotels und Kasinos usw.

Zahlreiche Soldaten erliegen ihren Verletzungen während ihres Aufenthaltes in den Hospitälern. Folglich werden in der Nähe der Hospitäler Friedhöfe eingerichtet, um die sterblichen Überreste dieser Soldaten beerdigen zu können.

Loading, please wait...
  • Rettungsposten auf dem "Chemin des Dames", erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, Fotografie, Departement-Archiv "Archives départementales de l’Aisne" – (ohne "Côte")

    Diese französische Sammelstation "Poste de secours divisionnaire" bildet die erste Etappe des Parcours der verletzten Soldaten dieses Sektors von "Chemin des Dames".

  • Gehlsen Max (1881-1960), Feldlazarett in der Kirche von Gouzeaucourt (Departement "Nord"), 3. Oktober 1916, Aquarell auf Papier, Departement-Archiv "Archives départementales du Pas-de-Calais" – (Côte 47 Fi 2/1)

    Die Kirche der Ortschaft Gouzeaucourt, die sich in einer von den Deutschen kontrollierten Zone befindet, ist als Militärhotel oder "Lazarett" umfungiert worden. Max Gehlsen ist ein deutscher Soldat und Maler, der zahlreiche Zonen der Westfront aufgesucht und verschiedene Tagebücher sowie Aquarelle, die von seinen Erfahrungen berichten, hinterlassen hat.

  • Auf dem Fluss "Somme". Lastkahn-Hospital. Die Verletzten werden an Bord gebracht, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, mit Silber beschichtete Fotografie, Koll. Historial de la Grande Guerre, Péronne

    Zu den für die Evakuierung von Verletzten verwendeten Transportmitteln zählen Züge wie auch Lastkähne.

Rettungsposten auf dem "Chemin des Dames"Feldlazarett in der Kirche GouzeaucourtLastkahn-Hospital. Die Verletzten werden an Bord gebracht