Pilgerungen und Battlefield tours nach Kriegsende

Nach Kriegsende, als die Armeen noch nicht vollständig aus den ehemaligen Frontzonen abgezogen sind, pilgern Männer und Frauen zu den Schlachtfeldern oder reisen an, um die Schlachtfelder ganz einfach zu besichtigen. Diese beiden Personengruppen treffen folglich innerhalb dieser zerstörten Landschaften, in denen nur wenige Infrastrukturen für deren Aufnahme vorhanden sind, aufeinander. Deshalb entstehen verschiedene Einrichtungen, um den Familien und Touristen eine geplante Anreise zu ermöglichen.

In Großbritannien wird die Firma Saint Barnabas Society im Jahre 1919 gegründet, um den trauernden Familien eine Reise zur Grabstätte ihres Kriegsopfers zu ermöglichen. Diese Einrichtung organisiert insbesondere Pilgerreisen für Gruppen, deren Unkosten niedriger als bei Einzelreisen ausfallen. Hierdurch können auch die Ärmsten auf den Kontinent reisen. In Frankreich finden ab 1921 jedes Jahr kostenlose Reisen für die Familien gefallener Soldaten statt.

Parallel hierzu entwickelt sich der "Schlachtfeld-Tourismus". Neben der Einführung von Reiseführern (wie zum Beispiel des Herausgebers "Michelin) werden Rundreisen angeboten. Der Brite Thomas Cook bietet ab 1919 verschiedene Reisen an. Innerhalb kurzer Zeit werden weitere Firmen gegründet, zudem entstehen Spannungen zwischen den Pilgern und den Touristen. Die Touristen werden permanent auf die Wichtigkeit des Respekts der von ihnen besichtigten Örtlichkeiten hingewiesen.

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  • Saint Barnabas Pilgrimage, 1924, Buch, Koll. Linge © P&K Linge

    In diesem Buch wird von einer der Pilgerreisen, die die Firma Saint Barnabas Society für die Familien britischer Soldaten, die während des Ersten Weltkrieges gefallen sind, berichtet.

  • Drei chinesische Arbeiter posieren mit einem der ersten "Schlachtfeld-Touristen" vor den Ruinen des Hauses "Maison Van der Mersch" in Ypres, 1919, Fotografie, In Flanders Fields Museum, Ypres

    Bei der hier dargestellten Frau handelt es sich um einen der ersten "Schlachtfeld-Touristen". Sie lässt sich mit einem britischen Offizier und chinesischen Arbeitern, die nach Kriegsende hauptsächlich für die Reinigung der Schlachtfelder und die Entfernung von Leichen und nicht explodierten Munitionen zuständig sind, fotografieren.

  • Eine Besuchergruppe im Departement "Aisne", erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, Fotografie, Departement-Archiv "Archives départementales de l’Aisne – (Côte FRAD002 22 Fi)

Saint Barnabas Pilgrimage, 1924, Empire pilgrimage, scottish pilgrimageDrei chinesische Arbeiter mit ihrem KommandantEine Besuchergruppe im Departement "Aisne"