Kriegerdenkmäler und Kenotaphen
Parallel zur Einrichtung großer Friedhöfe und Gedenkstätten leiten die trauernden Gemeinden auch die Errichtung von lokalen Monumenten zur Hommage ihrer Kriegsopfers, dieser verlorenen Generation, ein.
In Frankreich handelt es sich hierbei um ein bekanntes Phänomen: nämlich das Phänomen der monuments aux morts (Kriegerdenkmäler). Es findet seinen Ursprung im vorhergehenden Krieg, d. h. dem Krieg von 1870 gegen die Preußen. Nach Kriegsende nimmt es allerdings ein völlig anderes Ausmaß an. Zahlreiche französische Gemeinden entscheiden sich für die Errichtung dieser Art von Monumenten, auf denen die Namen aller aus der Stadt kommenden Soldaten, die ihr Leben während des Kriegsgeschehens verloren haben, aufgeführt werden. Nach 1918 werden mehrere tausend Monumente errichtet.
Auch in Großbritannien werden nach Kriegsende War Memorials an verschiedenen Orten errichtet. In diesem Land entsteht bereits in den ersten Kriegsjahren eine besondere Art der Hommage, die während des gesamten Krieges weitergeführt wird: die sogenannten Rolls of Honour. Hierbei handelt es sich um Verzeichnisse, die in der Regel von Schuleinrichtungen und Verbänden herausgegeben werden und die die Namen ehemaliger Schüler oder Mitglieder, die ihr Leben auf den Schlachtfeldern verloren haben, enthalten.
Einweihung des Kriegerdenkmals von Louvencourt (Somme), erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, Fotografie, Koll. "Historial de la Grande Guerre", Péronne
Tiefrelief des Kriegerdenkmals von Haisnes (Pas-de-Calais), erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, Fotografie, © Jacques Quecq d’Henripret/Cassel, Museum "Musée départemental de Flandre"
Das im September 1934 eingeweihte Monument ist ein Werk des Bildhauers Henri Soubricas (1886-1942). Das Tiefrelief zeigt eine Mutter, ihren Sohn und ihre Tochter, die sich an das Grab ihres verstorbenen Vaters zurückziehen.
Haydon Bridge War Memorial, Fotografie, Koll. Linge © P&K Linge
Haydon Bridge ist eine kleine Ortschaft in der Region von Northumberland (England). Das Kriegendenkmal wird im September 1921 eingeweiht. Die Namen von 56 Männern und 1 Frau werden auf diesem Monument veröffentlicht.
