Die provisorischen Friedhöfe

Während des gesamten Krieges werden entlang der Gräben und der direkt hinter den Linien vorhandenen Rettungsposten, in denen die Verletzten während der Angriffe in großer Zahl einströmen, provisorische Friedhöfe eingerichtet. In der Nähe der in den Kasernierungszonen vorhandenen Hospitäler, in denen die Soldaten operiert und versorgt werden, sind weitere Friedhöfe eingerichtet worden.

Obwohl die Deutschen stets Einzelgräber bevorzugt haben, geben die britischen und französischen Militärbehörden zu Beginn des Krieges die Einrichtung von Gemeinschaftsgräbern für die Soldaten der Truppen vor. Bei den Briten enthalten diese Gräber maximal 6 Körper, für die Franzosen allerdings bis zu 100. Die Offiziere hingegen werden in Einzelgräbern beerdigt.

Dennoch scheint es, dass sich die Soldaten sehr schnell dazu entscheiden, für ihre Kameraden Einzelgräber zu graben. Diese werden später mit einem Holzkreuz versehen. Die Lage dieser Gräber wird aufgezeichnet, damit die sterblichen Überreste dieser Soldaten nach Kriegsende exhumiert und den Familien zugeführt oder in offiziellen Friedhöfen zur letzten Ruhe umgebettet werden können.

Für das Verzeichnis dieser provisorischen Gräber richten die Franzosen und Briten ab 1915 spezifische Administrationen ein. Bei den Franzosen handelt es sich hierbei um den Personenstand der Schlachtfelder "Etat civil du champ de bataille" und für die Briten um die Kommission Graves Registration Commission, die am 21. Mai 1917 zur Commonwealth War Graves Commission wird.

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  • Army chaplain tending British graves, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, Postkarte, Koll. Linge © P&K Linge

    Auf dieser Fotografie sieht man einen provisorischen, britischen Friedhof. Die Gräber sind sorgfältig mit Steinen abgegrenzt worden, zudem sind Holzkreuze angefertigt worden.

  • Britische Gefangene graben Gräber für deutsche Soldaten aus, Mai 1917, Fotografie, "Caverne du Dragon-Musée du Chemin des Dames", Aisne

    Diese Fotografie stammt aus einem Album des 16. Reserve-Infanterie-Regimentes. Sie ist nach der Schlacht von Arras (9. April - 16. Mai 1917) aufgenommen worden. Hier sieht man britische, von den Deutschen gefangen genommene Soldaten, die dafür zuständig sind, für die deutschen, gefallenen Soldaten Gräber auszuheben.

  • Sechs französische Soldaten sammeln sich an den Gräbern, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, mit Silber beschichtete Fotografie auf Papier, Koll. Historial de la Grande Guerre, Péronne

    Diese Fotografie stellt französische Soldaten dar, die sich an den Gräbern eines provisorischen Friedhofs zurückziehen.

Army chaplain tending British gravesBritische Gefangene graben Gräber für deutsche Soldaten ausSechs französische Soldaten sammeln sich an den Gräbern