Bisher noch nie erlebte Verluste

Der Erste Weltkrieg bildet den ersten Konflikt der Geschichte, der einen industriellen Hintergrund aufweist. Die neuen, von den Soldaten verwendeten Waffen (Maschinengewehr, Gas, Flammenwerfer…) und die Entwicklung der Artillerie führen zu starken Verlusten innerhalb der Armeen wie auch zu zahlreichen Opfern bei den Einwohnern der frontnahen Regionen. Es wird geschätzt, dass dieser Krieg zu etwa 10 Millionen Opfern, zu denen hauptsächlich Soldaten, aber auch Zivilpersonen zählen, geführt hat.

Die während der Angriffe erlittenen, menschlichen Verluste sind ohnegleichen im Hinblick auf bereits stattgefundene Konflikte. Bei der Schlacht an der Somme (1. Juli - 18. November 1916) werden 125.000 Soldaten getötet oder als vermisst erklärt, zudem werden hierbei 300.000 Verletzte gezählt.

Der industrielle Hintergrund des Ersten Weltkrieges führt auch zum Verschwinden der sterblichen Überreste mehrerer hundert tausend Soldaten. Diese werden während der Kämpfe von Granaten geradezu in Stücke gerissen oder im No man’s land, dem Bereich zwischen den beiden Linien der Kampfgräben der beiden feindlichen Armeen, zurückgelassen. Es kommt auch vor, dass unweit der Front eingerichtete Friedhöfe während eines neuen Angriffs zerstört werden, wodurch die dort beerdigten Soldaten unauffindbar sind. Die Briten haben diesen Soldaten, deren sterbliche Überreste nicht wiedergefunden werden konnten, einen besonderen Namen verliehen: Hierbei handelt es sich um die sogenannten Missing.

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  • Deckblatt von "The Care of The Dead", 1916, Broschüre, Koll. Linge © P&K Linge

    Diese Broschüre enthält Informationen über die Arbeiten, die ab 1915 von der Komission Graves Registration Commission, der Vorgängerin der Commonwealth War Graves Commission, ausgeführt worden sind.

  • London Scottish attending to their comrades graves, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, Postkarte, Koll. Linge © P&K Linge

    Häufig müssen die Soldaten ihre eigenen Kriegskameraden beerdigen. Deren Angaben sind später von großer Wichtigkeit, um die genauen Standorte der Gräber wiederfinden zu können.

Buch. "The Care of the Dead"London Scottish attending to their comrades graves