Die kulturellen Einflüsse

Die ab August 1914 erkennbare Anglophilie der Bevölkerung fällt nach dem Sieg der Alliierten noch stärker aus. Die mehrjährige Präsenz der Briten führt nämlich zur Bildung einer oftmals engen Bindung der Zivilbevölkerung mit den britischen Streitkräften, und dies trotz wesentlicher, kultureller Differenzen, zu denen vor allem die Verständigung zählt.

Während des Krieges nehmen zahlreiche französische Zivilpersonen englische Ausdrücke mit in ihre Umgangssprache auf. Bestimmte Tommies wiederum lernen ein paar Brocken Französisch, um mit ihren Gastgebern reden zu können. In beiden Fällen ist die Aussprache oft sehr ungenau. In den belgischen und französischen Teilen Flanderns, in denen die Bevölkerung Flämisch, einen Dialekt, der der englischen Sprache ähnelt, spricht, gestaltet sich der Kontakt zwischen der Zivilbevölkerung und den britischen Streitkräften viel einfacher.

Der kulturelle Einfluss hat sich nicht nur auf den sprachlichen Bereich beschränkt. Die Präsenz der britischen Streitkräfte wirkt sich auch auf die Demokratisierung von Sportarten, wie zum Beispiel Tennis oder Fußball, aus. Im Departement "Pas-de-Calais" vervierfacht sich zwischen 1914 und 1918 die Anzahl der Gemeinden, in denen Fußball gespielt wird. Während des Konfliktes finden zahlreiche, britisch-französische Freundschaftsspiele statt.

Und schließlich überdauern verschiedene Liebeleien zwischen Tommies und jungen Belgierinnen bzw. Französinnen auch die Zeit nach dem Waffenstillstand. Bestimmte junge Damen entscheiden sich freiwillig dazu, ihrem Boyfriend nach Großbritannien zu folgen, bestimmte Tommies wiederum lassen sich in Frankreich bzw. Belgien nieder, um hier mit ihrer Liebsten eine Familie zu gründen.

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  • Fußballspieler, das Spiel wurde von der 80. Artillerie gewonnen, 1918-19, Karte-Foto, Koll. Historial de la Grande Guerre, Péronne

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