Einschränkungen, Beschlagnahmungen und Vergehen

Obwohl sich das Zusammenleben der britischen Soldaten und der örtlichen Bevölkerung während des Konfliktes in der Regel harmonisch gestaltet, treten dennoch verschiedene Reibungspunkte in den Vordergrund. Zu den geläufigen Problemen zählen beispielsweise die Entschädigungszahlungen für Beschlagnahmungen und für von der britischen Armee verursachten Schäden. Diese werfen nämlich deutliche Schatten auf die Beziehungen zwischen Zivilbevölkerung und Soldaten.

In den meisten Fällen sind die Landwirte, deren landwirtschaftliche Betriebe in einem großen Maße für die Kasernierungszonen und das Training der Soldaten genutzt werden, hiervon betroffen. Die Unzufriedenheit der Zivilbevölkerung beruht hauptsächlich auf der Art und Weise der Zuteilung der Entschädigungszahlungen. Neben dem recht komplizierten Entschädigungsverfahren haben die Kläger zum Teil gerechtfertigterweise das Gefühl, im Hinblick auf die erlittenen Schäden nicht in ausreichender Höhe finanziell entschädigt worden zu sein, was häufig zu den eigentlichen Gründen der Rechtsstreite zählt.

Weniger bekannt sind die mit Alkoholkonsum, der weitreichenden Verbreitung der Prostitution oder auch den einigen wenigen unehrlichen Tommies zuzuweisenden Vergehen verbundenen Probleme, die sich gleichermaßen nachteilig auf das idyllische Zusammenleben der Briten und Franzosen auswirken.

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  • Gambling is strictly prohibited, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, Plakat, Koll. Departement-Archiv "Archives départementales du Nord Lille France" – (côte J 394)

    In den im Hinterland der Front liegenden Kasernierungszonen vertreiben sich die Soldaten recht häufig mit Geldspielen ihre Zeit. Allerdings haben die Militärbehörden Geldspiele verboten, um ungewünschte Folgen bereits im Vorfeld auszuräumen.

  • Verfolgung der geheimen Prostitution, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, Plakat, Koll. Departement-Archiv "Archives départementales du Nord Lille France" – (côte J 1021 72)

    Es kommt nicht selten vor, dass sich als Prostituierte arbeitende Frauen unweit der Kasernierungszonen im Hinterland der Front niederlassen. Die örtlichen Behörden beobachten diese Vorgehensweise sehr streng, da sie verboten werden soll.

  • Caron Achille (1888-1947), Das Café der Flüchtlinge und Vertriebenen, Baracke in der Nähe des Gewölbes mit britischen und französischen Soldaten, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, Glasplatte, © Musée Quentovic – Ville d’Etaples-sur-Mer

    Obwohl der Alkoholkonsum von den Militärbehörden streng kontrolliert wird, stimmen diese der Eröffnung von Cafés in den Kasernierungszonen zu. Hier sieht man eine in ein Café umgebaute Baracke.

Plakat. Gambling is strictly prohibitedPlakat. Verfolgung der geheimen ProstitutionDas Café der Flüchtlinge und Vertriebenen, Baracke