Die Tommies und die Einwohner

Während des Ersten Weltkrieges ist die Zivilbevölkerung, die in den alliierten Sektoren, die vom Departement "Somme" bis zum flämischen Teil Belgiens reichen, lebt, in engerem Kontakt mit den Tommies als die "Poilu" (gängige Bezeichnung der französischen Soldaten). Die britische Armee unterstützt die französischen Zivilbehörden in unterschiedlichsten Bereichen. Bei dieser Zusammenarbeit stellen die Briten den Franzosen beispielsweise punktuell Arbeitskräfte und Gespanne für den landwirtschaftlichen Sektor zur Verfügung. Desweiteren kümmern sich die Militärärzte zeitweise auch um die medizinische Versorgung der französischen Zivilbevölkerung.

Was den Finanzsektor betrifft, kommen bestimmte Orte, die über Kasernierungszonen verfügen, dank verschiedenen britisch-französischen Vereinbarungen in den Genuss lokaler Einfuhrabgaben. Die britischen Kasernierungszonen sind auch bei Hausierern und Kantinenwirtinnen sehr beliebt, die den Soldaten hier verschiedenste Waren zum Kauf anbieten. Die hohe Kaufkraft der Soldaten führt zudem zu Spannungen zwischen den Einwohnern und den eher skrupellosen Händlern, die die Preise der Hauptlebensmittel nämlich ohne zu zögern entsprechend erhöhen.

Die Tommies sind insbesondere bei der jungen Bevölkerung sehr beliebt, die vor allem von den großzügig verteilten Süßigkeiten angezogen wird. Bei den Einwohnern selbst entstehen teilweise enge Bindungen mit den beherbergten Soldaten. Desweiteren werden auch verschiedene Liebeleien zwischen den britischen Soldaten und jungen Französinnen verzeichnet, obwohl aus dem Personenstandsverzeichnis hervorgeht, dass nur wenige dieser Bindungen zu einer offiziellen Eheschließung führen.

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  • Caron Achille (1888-1947), Kleiner Handel mit den britischen Soldaten, erstes Viertel des 20. Jahrhunderts, Glasplatte, © Musée Quentovic – Ville d’Etaples-sur-Mer

    Hausfrauen und Mütter aus Etaples präsentieren den britischen Soldaten ihre Marktstände.

  • Schottische Soldaten und Kinder im Hinterland der Front von Ypres, Juli 1915, Fotografie, Musée royal de l’Armée et d’Histoire militaire, Brüssel

    Kinder folgen einem Dudelsack spielenden, schottischen Soldaten.

Kleiner Handel mit den britischen SoldatenSchottische Soldaten und Kinder im Hinterland der Front von Ypres